Bergkirchen Geschichte

Der Ort Bergkirchen ist vermutlich über 1200 Jahre alt. Zwar wurde die Siedlung erst im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, doch neuere Forschungen lassen vermuten, dass schon 799 anlässlich der Septemberreise des Papstes Leo III. in Bergkirchen eine Holzkirche geweiht wurde. An der Kirche, die an der genannten Passstraße liegt, entstand ein Gewerbe- und Handelsplatz auf dem Berg. Im 19. Jahrhundert wurde der Markt nach Wulferdingsen verlegt. Bis 1843 war Bergkirchen zentraler Ort des gleichnamigen Kirchspiels, zu dem neben Bergkirchen noch die Ort- und Bauerschaften Wulferdingsen, Haddenhausen mit Biemke, Oberlübbe, Rothenuffeln und Unterlübbe mit Hilferdingsen gehörten, die beiderseits des Wiehengebirges lagen. Im Rahmen der Einführung der Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westfalen wurde der Kreis Minden im Dezember 1843 in sieben Ämter eingeteilt. Gleichzeitig erhielten alle Orte, die für ihre Kommunalbedürfnisse einen eigenen Haushalt führten, den Status einer (Land-)Gemeinde. Die übrigen Orte ohne Gemeindestatus, unter anderem Bergkirchen, wurden größeren Gemeinden zugeordnet. Seither gehört Bergkirchen administrativ zu Wulferdingsen und Volmerdingsen. Im Jahre 1898 stand Bergkirchen, wenn auch nur kurzfristig, im Zentrum der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit des Kaiserreichs. Das damalige deutsche Staatsoberhaupt, Kaiser Wilhelm II., bezog mit seinem Generalstab in dem später in Kaiser Apotheke unbenannten Arzneihaus des Ortes einen Beobachtungspunkt als „Manöver-Sitz“ für ein in der Umgebung abgehaltenes Kaisermanöver. Mit der Gebietsreform im Jahre 1973 wurde die Gemeinde Wulferdingsen mitsamt Bergkirchen der Stadt Bad Oeynhausen zugeschlagen. Die im Vorfeld der Gebietsreform von Bergkirchenern geforderte Wiehengebirgsgemeinde, die mit Bergkirchen als zentralem Verwaltungsort die Dörfer des historischen Kirchspiels beiderseits des Wiehengebirges umfassen sollte, konnte nicht durchgesetzt werden.
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